Chemieunfall im Emder Industriehafen.

250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DLRG und THW üben in Emden.

Auf dem Gelände der Firma PetroTec in Emden ist es am Sonnabendmorgen zu einem Chemieunfall gekommen, so das Szenario für eine Feuerwehrübung mit mehr als 250 Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst. Gegen 9.00 Uhr bemerkte der Fahrer eines mit 28.000 Litern Schwefelsäure befüllten Tanklastzugs ein Leck an seinem Fahrzeug. 10 Arbeiter der Produktion hielten sich ebenfalls auf dem Betriebsgelände auf, fünf von ihnen wurden schwer Verletzt und kontaminiert. Die Verletztendarsteller, Kräfte der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus den Ortsgruppen Aurich und Emden waren durch die Mitglieder der „Realistischen Unfalldarstellung“ des Jugend-Rot-Kreuz Südbrookmerland, professionell geschminkt und spielten ihre Rollen, sofern sie Ansprechbar waren, perfekt. Direkt nach Notrufeingang wurde die zuständige Ortsfeuerwehr Borssum, Kräfte der Ortswehr Larrelt, die Gefahrgut-Einheit sowie die Informations- und Kommunikations-Gruppe der Feuerwehr Emden alarmiert. Vor Ort wurde den Einsatzkräfte schnell klar, dass sie nicht allein Herr der Lage werden konnten. Durch austretende Schwefelsäure waren nicht nur die Verletzten, sondern auch die Bevölkerung gefährdet. Der Wind trieb die ätzend riechende Giftwolke in die hafennahen Stadtteile. Immer mehr Einsatzkräfte von Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes trafen an der Unglückstelle ein. Zelte wurden aufgebaut in denen Verletzte erstversorgt wurden. Erste Einsatzkräfte in speziellen Chemikalienschutzanzügen gingen zur Rettung der Verletzten vor. Diese befanden sich in unmittelbarer Nähe zum leckgeschlagenen Tanklastzug. Teilweise darauf und darunter, aber auch auf dem weitläufigen Firmengelände verstreut hatten sich die Verletztendarsteller in Position gebracht und harrten mehrere Stunden aus. Alle zehn Personen wurden dem Rettungsdienst übergeben. Durch Rettungskräfte der DRK-Bereitschaft der Stadt Emden wurden die Verletzten abtransportiert. Erst danach wurde der beschädigte Tank des Lkw abgedichtet. Um eine möglichst realistische Situation darzustellen waren die im Tankauflieger befindlichen 28.000 Liter Wasser mit unschädlicher grüner Farbe eingefärbt worden. Trockeneis sorgte für Rauchbildung an der Unglücksstelle. Neben den kräftezerrenden Rettungs- und Bergungsarbeiten direkt auf dem Produktionsgelände, waren weitere Einsatzkräfte mit Fahrzeugen in den angrenzenden Stadtteilen unterwegs um Messungen an verschiedenen Punkten durchzuführen und die Bevölkerung mit Lautsprecherdurchsagen auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Gegen 12.30 Uhr wurde die Übung durch die Übungsleitung beendet. (Text Feuerwehr Emden)

Das Emder THW unterstützt seit mehreren Jahren die IuK Gruppe der Feuerwehr Stadt Emden, so wie auch hier. Mehrere Helfer des Zugtrupps sowie der MTW Zugtrupp sind in diese Gruppe integriert und werden automatisch bei Alarmierung der IuK Gruppe hinzugezogen. Neben der Gerätschaftskomponenten MTW Zugtrupp, der entweder als Meldekopf oder abgesetzte Führungsstelle eingesetzt wird, sind es vor allem die Helferinnen und Helfer, die die arbeit unterstützen.


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