Übungswochenende für den Ortsverband Emden in Hesepe/Nordhorn vom 10.-13.09.2015

Staub, wenig Schlaf und Muskelkater
Nacht. Rauchschwaden ziehen über die Trümmer der Häuserreste. Suchtrupps erkunden nervös das Gelände. Martinshorn, lautes Rufen, Stiefelgeräusche. Aggregate und Dieselmotoren zerreißen die Stille. „Fund! Zwei verletzte Personen!“ überlagert die Meldung die Geräuschkulisse. Jetzt muss alles noch schneller gehen. Atemschutz wird angelegt. Einsatzkräfte werden mit dem Seilgeschirr gesichert. Die Personen sind verschüttet. Unter Anstrengung dringen die Rettungskräfte in Hohlräume und Keller vor um die Verletzten zu retten. Während der Bergung aus den Tiefen beginnt, hat der Beleuchtungstrupp das ganze Areal taghell ausgeleuchtet. Andere Trupps beginnen bereits mit der Bergung und Sicherung von Gasflaschen...so sah die Einsatzübung, am Freitag, für das Emder THW aus. Auf einem Übungsgelände in Nordhorn wurde ein Wochenende lang viele der Einsatzoptionen des Technischen Hilfswerks geübt. Schadensstellen wurden erkundet und ausgeleuchtet. Ortung und Rettung von Personen stand auf dem Plan. Am nächsten Tag werden einsturzgefährdete Häuserwände mit Holzaussteifungen gesichert. Viel Rechenarbeit und handwerkliches Geschick ist hier nötig. In einem weitläufigen Tunnelsystem müssen sich die THW Helfer mühsam durch
Beton- und Holzwände arbeiten. Erst dann kann Erste Hilfe und Rettung der Verletzten erfolgen. Eine staubige, unangenehme Arbeit. Das Arbeiten in engen dunklen Räumen stresst zudem.
Nach den Teilaufgaben der einzelnen Trupps wurde von allen gemeinsam noch eine provisorische Brücke aus Holz gebaut. Bocksprengwerk heißt das Gebilde in der THW-Sprache. Nur Bindeleinen und Holzbohlen werden verwendet. Eine weitere Prüfung die den 24 Männern und Frauen Geschicklichkeit, Teamgeist und Können abverlangt.
Am Ende der 36-Stunden-Übung sind alle ziemlich müde, dennoch ist man auf die gemeinsam erbrachte Leistung stolz. Zugführer Willy Bruns fasst zusammen: „ Die Übung hat uns sehr viel gebracht. Für einen Ernstfall ist das Emder THW nun wieder ein Stückchen besser vorbereitet.“
Text: Thomas Schlunck, Fachberater THW


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